Solid Edge Frame Design – Rahmenprofil erstellen

 

Aufgabe:

Sie nutzen Solid Edge “Frame Design” (Rahmenkonstruktion) und möchten
Ihre eigenen erstellten Profile verwenden.
Diese müssen entsprechend aufbereitet werden,
damit Sie in “Frame Design” korrekt verarbeitet werden.

 

NEU – Eigener Befehl ersetzt Marko ab ST6:

Erstellen Sie ein Profil wie weiter unten im ersten Teil detailliert beschrieben.
Anstatt eines Makros können Sie nun direkt im “Home”-Register
den Befehl “Rahmenprofil” auswählen:

Klicken Sie dann auf den Ursprungspunkt und die Ausrichtungslinie
und bestätigen das mit der rechten Maustaste.

 

Workaround für ältere Versionen:

  • Erstellen Sie eine neue sequentielle Part-Datei und zeichnen Sie eine Skizze.
    Hier können Sie Ihre Profil zeichnen.
    Vergeben Sie Maße und Beziehungen, damit das Profil vollständig definiert ist.

 

  • Zeichnen Sie einen Punkt (Befehl unter dem Linien-Befehl)
    Dieser Punkt ist der Ziehpunkt des Profils und sollte
    einen geometrischen Zusammenhang mit dem Profil haben
    (mittig oder Schnittpunkte zweier Linien, etc.)

 

  • Nun benötigen Sie ein Makro, welches sich im SolidEdge
    Programm-Ordner befindet.
    Bleiben Sie in der Skizzenumgebung und klicken Sie
    auf die Anwendungsschaltfläche und auf den Befehl
    “Makro ausführen”. Öffnen Sie das Makro aus folgendem Pfad:
    “C:\Program Files\Solid Edge STx\Frames\Frame Component Utility\FrameComponentsUtility.exe”
    (das x steht hierbei für Ihre Solid Edge Version)

 

  • Folgen Sie exakt der Anweisung.
    Klicken Sie nirgends anders hin sobald das Makro läuft:
    Klick 1: Auf den gezeichneten Punkt – den sogenannten Ziehpunkt.
    Klick 2: Klicken Sie eine der Seitenlinien an, die als relative Ausrichtungs-Achse dient.
    Klicken Sie auf das “Schritt 3: ….” – Button.

 

  • Ein paar Sekunden später sehen Sie beide Linien farbig markiert.
    Falls Sie sich verklickt haben oder es zu einer Fehlermeldung kommt,
    können Sie den Button “Alle Rahmenattribute von Profilelementen löschen” verwenden.

 

 

  • Was ist geschehen?
    Das Makro macht nichts anderes als ein Benutzerattribut
    auf die Elemente zu schreiben. Sie können dies testen,
    in dem Sie auf den Punkt oder die Linie einen Rechtsklick machen
    und die Eigenschaften anschauen.

 

 

  • Nun können Sie das Profil für Ihre Rahmenkonstruktion verwenden.

 

 

Hinweis: Auch 3D-Geometrie ist möglich, wird aber nicht empfohlen,
da “Frame Design” als Profil für die Rahmenkonstruktion ausschließlich
die erste Skizze bzw. das erste Formelement verwendet.
Alles andere wird dann nicht dargestellt.

 

 

 

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Flächenmodellierung Teil 3: Kurven

Teil 3: Kurven

Kurven sind ein wichtiger Bestandteil der Flächenmodellierung.
Die wichtigste Kurve ist die in der Skizze.
Der Befehl Kurve befindet sich im Untermenü der Linie.
In der Befehlsleiste der Kurve finden Sie verschiedene
Befehle zum Manipulieren und Bewerten der Kurve.
Auch gibt es den seit einigen Versionen die Option „geschlossene Kurve“,
die die Kurve automatisch mit dem Start und Endpunkt verbindet.

Die Kontrollpunkte der Kurve (sind mit roten, gestrichelten Linien verbunden)
werden angezeigt, wenn die Kurve ausgewählt ist. Diese Punkte können
genauso wie die Punkte, die auf der Kurve liegen mit Beziehungen und Maßen
versehen werden.

 

Zudem gibt es noch weitere Befehle in der Registerkarte
„Flächenmodellierung“ – Gruppe „Kurven“:
Eigenpunktkurve:

Mit diesem Befehl können Sie eine 3D Kurve erstellen, indem Sie Punkte im Raum anklicken.
Als Unterbefehl davon ist es auch möglich eine Kurve über eine Excel Tabelle zu erstellen.
Sie eignet sich auch hervorragend um fehlende gerade Kanten zwischen Flächen im Raum zu zeichnen.

 

Kreuzkurve:

Erstellt eine „Mischung“ aus zwei Kurven. Im Bild sind zwei Kurven
planar auf jeweils einer Ebene gezeichnet. Die Kreuzkurve daraus
ist die Projektion jeder Kurven. Somit entsteht eine 3D Kurve, die
von oben und von der Seite gesehen mit der ursprünglichen Kurve übereinstimmt.

 

Abgeleitet:
Erstellt eine Kurve, die von einer oder mehreren Kurven abgeleitet wurde.
Die Option „Einzelkurve“ wird gerne dazu verwendet um von mehreren einzelnen
Kurvenstücken eine einzige zusammenhängende Kurve zu erstellen.

 

Schnittkurve:
Erstellt eine Kurve an der Verschneidung zweier Flächen.
Funktioniert auch bei einer Ebene, die eine Fläche schneidet.

 

Teilen:
Teile eine Kurve an der Stelle auf, an der andere
Geometrie sie schneidet.

 

Skizze aufwickeln:
Wickelt eine Skizze auf einer Fläche auf.
Voraussetzung dafür ist, dass die Ebene der Skizze
an einem Punkt mit der Fläche tangential ist.
Dieser Befehl wird auch oft für die Volumenkonstruktion
beim Anbringen von Schriften auf runden Teilen genutzt.

 

Projiziert:
Projiziert eine Skizze über eine gewählte Ausrichtung auf
ausgewählte Ebene.

 

Konturkurve:

Zeichnet eine Kurve direkt auf der ausgewählten Fläche.
Die Kurve kann dabei offen oder geschlossen sein.

 

Schnittpunkt:
Erstellt an den Schnittpunkten bestehenden Kurven und Kanten
neue Punkte. Schneidende Teile können Kanten, Formelemente und Körper sein.
Die entstandenen Punkte teilen die Kurve zudem in einzeln auswählbare
Liniensegmente auf.

 

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Wie wird eine 3D Kurve erstellt?

Beispiel einer Feder:
Sie werden eine Feder über “Geführte Ausprägung” erstellen, bei der die Leitkontur im 3D Raum liegt.

Wie wird eine 3D Skizze bzw. eine 3D Kurve erstellt?
Die direkte Lösung ist über den Befehl “Eigenpunktkurve”.
Dieser erfordert jedoch definierte Punkte im Teil oder über eine Tabelle.

Die andere Möglichkeit ist sich eine 3D Kurve zu konstruieren.
Der Lösungsansatz hierbei ist:
Eine Geometrie wird von oben als Skizze gezeichnet
und als Konstruktionsfläche ausgeprägt.
Die zweite Geometrie wird als Skizze tangetial zur erstellten
Konstruktionsfläche gezeichnet und darauf aufgewickelt.
Das Ergebnis ist eine 3D Kurve.

 

Praxis:

  • Erstellen Sie ein neues Part.
  • Erstellen Sie eine Skizze auf der X/Y Ebene.
    Wichtig: Arbeiten Sie immer oder die Basis und so sauber wie möglich!
    Schalten Sie die Beziehungsfarben im Reiter “Prüfen” an.
  • Erstellen Sie folgende Skizze:
    – Kreis D 50
    – Ein Viertel wegtrimmen, Ecke in Konstruktionslinien umwandeln.
    – Zwei weitere Linien im Winkel von 30° und 20° zeichnen.
    – Diese Linien gleichwertig zueinander und zur Senkrechten machen.
    – In Konstruktionslinien umwandeln.
    – Den Kreis über beide Linien verlängern.
    – Mit Befehl “Teilen” (rechts neben “Verlängern”) den Kreis an den
    Berührpunkten der Senkrechten und 30° Linie aufteilen.
    – Eventuell neue Beziehungen setzen um Profil vollständig zu definieren.
    – Tangentiales Bogenstück R4 ans Ende des Kreisbogens ansetzen.
    – Tangentiale Linie mit 3 mm und 40° zur Waagrechten zeichnen.

  • Nun messen Sie 3 Teilbereiche. Bei jedem Teilbereich wurde
    die Feder im Raum geknickt. Diese sind für die nächste Skizze
    wichtig zur Bestimmung der gestreckten Länge.
    Nutzen Sie den Befehl unter “Prüfen” – “Gesamtlänge”
    und stellen Sie die Option auf “Einzeln”
    Teilbereich 1: erstes Kreisstück mit 270° – Wert: 117,81
    Teilbereich 2: zweites Kreisstück mit 30° – Wert: 13,09
    Teilbereich 3: die restlichen 3 Elemente zusammen – Wert: 18,01
  • Skizze schließen. Speichern!
  • Im Reiter “Flächenmodellierung” auf Extrusion gehen und “Aus Skizze auswählen”
    die erstellte Skizze 50mm nach unten ausprägen.

  • Erstellen Sie eine Neue Skizze mit “Tangentenebene” wie im Bild gezeigt
    und stellen Sie die Ebenenausrichtung mit der Taste “N” um, bis
    sie links unten ist.

  • Zeichnen Sie nun die Skizze für die andere Ausrichtungsebene in
    gestreckter Form. Hier werden für unsere Teilbereiche 1-3 die Höhen angegeben.
    Fangen Sie der Übersichtlichkeit am besten in der Mitte der Konstruktionsfläche an.
  • Zeichnen Sie die drei Linien und bemaßen Sie diese mit den gemessenen Werten
    aus Teilbereich 1-3. Wichtig ist, dass diese Werte auch bei der schrägen Linie
    senkrecht von oben zu bemaßen sind. Der Höhenunterschied ist 10.

  • Wichtig: Nur tangential verlaufende Linien können nachher mit einer
    “Geführten Ausprägung” extrudiert werden. Deshalb ist es hier unvermeidlich
    die Ecken zu Radien umzuwandeln, was eigentlich in einer Skizze vermieden werden soll.
  • Gehen Sie genau so vor: Gehen Sie in der Gruppe “Zeichnen” auf den “Ausrunden”-Befehl
    (rechts von “Rechteck”), geben Sie JETZT den Wert “15” für den Radius ein und
    klicken dann jeweils 1 mal auf die zwei Ecken.
    Info: Die Maße verändern sich, dass Sie immer noch an die Linien gebunden sind.
  • Erstellen Sie zwei Bemaßungen für die Radien (keine Änderungen mehr!)
    Ihre Skizze wird dann wieder volldefiniert sein. Wer will kann zusätzliche
    Bemaßungen auf die Schnittpunkte der Linien setzen, um ein Kontrollmaß
    zu bekommen.

  • Skizze schließen. Speichern.
  • Wählen Sie nun im Reiter “Flächenmodellierung” den Befehl “Skizze aufwickeln”.
    Klicken Sie alle 3 Teilflächen an und bestätigen Sie dies.
    Klicken Sie nun auf die Skizze und bestätigen Sie dies. Fertigstellen.

  • Ihre Skizze wurde nun auf die Konstruktionsfläche aufgewickelt.
    Sie können alle Elemente bis auf die “Aufgewickelte Skizze 1” ausblenden.
  • Zeichnen Sie nun noch den Querschnitt über eine Skizze “Ebene senkrecht zur Kurve”
    auf den Startpunkt. Kreis mit 3mm.

  • Nun können Sie im “Home”-Reiter mit “Geführter Ausprägung” die Feder erstellen.
    (Wählen Sie als Leitkontur alle Teilstücke der 3D-Kurve aus).

 

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Wie funktioniert die Zielsuche?

 

Die Zielsuche hilft dabei, Werte zu finden die man als Maß oder Variable nicht steuern kann.

 

 

Beispiel 1: Zahnriemen

Sie haben zwei Scheiben d1=25 mm; d2= 12 mm
Der Achsenabstand X=55 mm

Die Riemenlänge ist 200 mm

Gesucht ist der Achsenabstand Y

– In einer Skizze wurde die Situation mit einem beliebigen Y Maß ausgebaut.

– Als nächsten brauchen Sie den Umfang der Außenkontur als feste Variable.

– Dies bekommen Sie nur über den Befehl “Fläche” im Reiter “Bewertung”.
Er enthält standardmäßig die Option, dass alle gefundenen Werte als Variablen gespeichert werden.
Führen Sie ihn aus und schauen Sie sich die Variablen Tabelle an.

 

 

– Nun klicken Sie auf “Zielsuche”.
Die Zielvariable ist der Umfang. Dieser Eintrag existiert erst durch die Flächenbewertung.

– Wählen Sie auf der rechten Seite die Variable für das unbekannte (veränderliche) Maß aus.
Hinweis: Mouseover auf die Maßzahl zeigt den Namen bzw. nutzen Sie das
Button “Zielsuche- auf veränderliche Variabel klciken” in der Befehlsleiste, um das Maß anklicken zu können.

– Im mittleren Teil sehen Sie nun den aktuellen Umfangswert. Dieser ist ausgegraut.

– Tippen Sie nun in das Feld daneben, den gewünschten Zielwert für die Riemenlänge (200 mm) und
bestätigen Sie dies.

– Die Zielsuche bewegt sich und der Wert für die Achslänge Y wird geändert.

 

 

Beispiel 2: Monitor

Die Zielsuche findet viele Anwendungsmöglichkeiten, die auch komplexer gestaltet werden können.
Sie können auch Zielsuchende Maße mit vordefinierten Formeln belegen.

So z.B. sind Sie auf der Suche nach dem X und Y Maß Ihrer sichtbaren Monitorgröße.

Gegeben sind: Diagonale in Zoll = 27″; Seitenverhältnis 16:9
Gesucht X; Y

– Erstelen Sie ein Rechteck über den Mittelpunkt

– Erstellen Sie in X und Y Bemaßungen

– Doppelklicken Sie Y und definieren Sie als Formel VarX/16*9
(für VarX klicken Sie einfach die Bemaßung an)

– Testen Sie, indem Sie X auf 160 ändern. Y wird dann 90

– Setzten Sie eine Diagonale Linie und Bemaßen Sie diese.

– Gehen Sie auf Zielsuche: Var1= Bemaßung diagonale Linie;
Var2= Bemaßung X; Zielsuche= 27 Zoll- also 27-25,4

 

 

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Wie funktioniert der Beziehungsassistent in der Skizze?

 

Der Beziehungsassistent versucht Geometrie, die keine Beziehungen hat
miteinander zu verbinden. Dabei kann er sowohl Linienendpunkte mit einstellbarer
Toleranz, als auch andere geometrische Beziehungen zwischen Objekten finden.
Zudem gibt es die Möglichkeit sofort Bemaßungen hinzuzufügen.

 

An einem Praxisbeispiel wird die Funktion des Beziehungsassistenten in der Skizze erläutert:

  • Aus einem importierten .dxf bekommen Sie ein Logo.
    Dieses soll in einem Part für einen Ausschnitt verwendet werden.
  • Als erstes werden im eingelesenen .dxf alle Linien markiert und druch die
    Zischenablage in ein vorhandenes Part in die Profilumgebung des Ausschnittes
    eingefügt. (Blöcke vorher auflösen)
  •  Beim Versuch die Profilumgebung zu verlassen kommen mehrere Meldungen, dass
    das Profil nicht geschlossen ist und deswegen auch nciht ausgeschnitten bzw.
    ausgeprägt werden kann.
  • Nun wählen Sie den Beziehungsassistenten und gehen in dessen Optionen:
  • Hier können Sie auswählen, nach welchen Beziehungen gesucht werden soll-
    zudem können Sie die Toleranz der Suche angeben, falls Endpunkte von Linien
    nicht 100&ig miteinader verbunden sind.
    (Wählen Sie nur die Nötigsten. Sie sparen damit Zeit und Performance)
  • Im Reiter “Bemaßungen” demarkieren Sie das Kästchen für Bemaßung.
    Diese ist hier nicht nötig.
  • Ziehen Sie einen Zaun um alle gewünschten Objekte und bestätigen Sie dies.

 

  • Die Beziehungen werden nun erstellt.
  • Das Profil kann ausgeschnitten werden.
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