Wie findet man mit Solid Edge doppelte Dateinamen?

Dieser Beitrag richtet sich an alle, die noch kein Verwaltungssystem haben. Bitte unbedingt lesen – Sie werden überrascht sein!

Warum dieser Artikel? Warum sind doppelte Dateinamen zu vermeiden? Welche Auswirkungen haben doppelte Dateinamen in meiner Umgebung und: Wie finde ich doppelte Dateinamen in meinem Ablagesystem? All diese Fragen werden beantwortet.

Entstehung von Dubletten

Meistens entstehen Dubletten durch Kopieren von Ordnern. Die darin enthaltenen Dateien werden ggf. noch in der Geometrie geändert, selten jedoch im Dateinamen. Manchmal entstehen sie auch durch Kommunikation, z.B. mit einem externen Konstrukteur. Mal eben schnell Daten hin und hergeschickt… Oder einfach mal nur eine Sicherung falsch angewendet…. Und schon existieren sie.

Die Auswirkungen sind meist nicht immer sofort zu erkennen. Vor allem dann nicht, wenn die Dateien geometrisch gleich sind. Erst bei einer Änderung wundert man sich, warum das Bestellte vom Konstruierten abweicht.

Test durchführen

Sehr viele Unternehmen glauben, dass durch ihre feste Vorgabe und Konstruktionsrichtlinien die Erstellung vom Dubletten ausgeschlossen oder sehr gering gehalten wird. Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen:

– Auf einem Arbeitsplatz mit installiertem Solid Edge starten Sie “View and Markup”Starten des Programms "View and Markup" – Unter “Extras” auf “Doppelte Namen” klickenSuche nach doppelten Dateien starten

– Fügen Sie nun einen oder mehrere Ablageorte Ihrer Konstruktionsdateien hinzu und klicken Sie danach auf “Weiter”:Fügen Sie einen oder mehrere Ablageorte hinzu

– Im nächsten Schritt wird Ihnen das System die “doppelten Dateien” anzeigen. Über die “Ansicht” bekommen Sie nun eine detaillierte Auflistung: Ergebnis der Suche nach doppelten Dateien

Die Lösung:

Bitte seien Sie nun ehrlich: Waren Sie erstaunt? Falls diese Frage mit einem “Ja” beantwortet wurde, weil eine höhere Anzahl an Dubletten als erwartet gefunden wurde, ist vielleicht eine Lösung anzustreben. Wir erklären Sie Ihnen gerne – ein kurze E-Mail an uns  genügt.

 

Autor: Harald Schön

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Wie definiert man Teile mit unterschiedlicher Mengenangabe für Stücklisten?

Die Mengenangabe von Teilen oder Baugruppen können Sie sehr einfach über die “Eigenschaften der Vorkommnisse” anpassen. Aber wie sieht es mit Schmierstoffen oder Flüssigkeiten aus? Wie geben Sie in Ihrer Stückliste an, dass Sie eine bestimmte Farbe zusätzlich brauchen? Die Lösung in Solid Edge ist denkbar einfach. Konfigurieren Sie sich Standardteile, die immer wieder verwendet werden können. Im Endeffekt gibt es drei Möglichkeiten, wie man es nutzen kann:

Das Ziel:

In der Draftstückliste könnte es die Umsetzung so aussehen:

Die Konfiguration:

Die Beispieldateien können Sie sich hier herunter laden UND AUCH WEITER VERWENDEN (verwendbar ab ST6).

 Menge erhöhen

Wie im obersten Bild erkennbar, lässt sich über einen Rechtsklick auf ein Teil oder einer Baugruppe die “Eigenschaften der Vorkommnisse” aufrufen. Schalten Sie bei “Benutzerdefiniert” auf “Ja”, um die Menge zu ändern. Fertig!

Individuelle Mengenangabe

Was ist, wenn Sie z.B. Flüssigkeiten in Ihrer Stückliste verwalten wollen? Zuerst sollten Sie sich entscheiden, wie die Mengenangabe aussehen sollte. Genügt ein einfacher Text oder möchten Sie eine individuelle, summierbare Mengenangabe mit Einheiten umsetzen? Ab jetzt spricht man von “nicht grafischen Teilen” (NGP), weil Sie keine grafischen Elemente in der Datei haben!

Mengenangabe als Textinformation

Öffnen Sie die Datei “Farbe Himmelblau”, um sich die benutzerdefinierten Dateieigenschaften anzeigen zu lassen.

Mit der Eigenschaft “SE_ASSEMBLY_QUANTITY_OVERRIDE” geben Sie an, dass Sie die Menge in der Stückliste überschreiben wollen.
Der Wert “1” gibt an, dass Sie eine Textangabe nutzen möchten.

Mit der Eigenschaft “SE_ASSEMBLY_QUANTITY_STRING” geben Sie den Wert an, den Sie in der Mengenangabe benötigen.

Summierbare Mengenangabe

Öffnen Sie die Datei “Fett 1234”, um sich wie eben die benutzerdefinierten Dateieigenschaften anzeigen zu lassen.

Mit der Eigenschaft “SE_ASSEMBLY_QUANTITY_OVERRIDE” geben Sie wieder an, dass Sie die Menge in der Stückliste überschreiben wollen.
Der Unterschied findet sich jedoch im Wert “0”. Dieser gibt an, dass Sie eine summierbare Mengenangabe nutzen möchten.

Auch die Eigenschaft “SE_ASSEMBLY_QUANTITY_STRING” wird benötigt. Sie definiert die Einheiten und den Startwert getrennt durch ein “;” (Semikolon).

Tipp 1:

Nutzen Sie die beiden Dateien, um Sie nach Ihren Vorstellungen anzupassen.

Tipp2:

Definieren Sie Standards, um diese Dateien schnell wieder zu finden. Evtl. können Sie die Teile als “Standard Parts” konfigurieren.

Tipp3:

Falls Sie Textblasen positionieren möchten, nutzen Sie diesen Artikel!

Tipp4:

Wenn Sie das Teil im Assembly platzieren möchten, halten Sie dabei die Strg-Taste gedrückt. Damit wird das Teil um Ursprung “fixiert”.

 

Autor: Harald Schön

 

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Wie werden nicht planare Bauteile mit 3D-Schrift und Logos versehen?

 

Anhand von zwei Beispielen wird gezeigt, wie nicht planare Bauteile
mit einer 3D-Schrift und Logos versehen werden können.

Beispiel 1:
Runde Teile

Befehl: Skizze aufwickeln; Normal – senkrechte(r) Ausschnitt/ Ausprägung
Vorraussetzung: Tangetiale Skizze zur Fläche

 

Auf einen Zylinder wurde eine tangetiale Ebene
erstellt, auf die mit einer Skizze Text geschrieben wird.
Dazu kann man den “Textprofil”-Befehl im Reiter “Extras” benutzen
oder auch ein Logos aus Linien verwenden.

 

 

Die nun erstellte Skizze kann, da sie die Fläche
an einer Stelle tangetial berührt, aufgewickelt werden.
Dies wickelt die Skizze in Ihrer originalen Form
um einen Zylinder herum.
Nutzen Sie dazu den Befehl “Skizze aufwickeln”
im Reiter “Flächenmodellierung”.

  • Als erstes wird die Fläche ausgewählt und bestätigt.
  • Dann werden einzelne Elemente aus der Skizze
    oder per Auswahloption die “gesamte Skizze” genutzt.
  • Nach fertigstellen des Befehls, kann die Original Skizze
    ausgeblendet werden (nicht löschen wegen der Abhängigkeit!)

 

 

 

Nun gibt es zwei Befehle, die eine Ausprägung und
einen Ausschnitt auf einer nicht planaren Fläche
erstellen können. Diese finden Sie bei “Hinzufügen”
und “Entfernen” in der “Volumenkörper”-Gruppe im “Home”-Menü.

Normal – Senkrechte Ausprägung
Normal – Senkrechter Ausschnitt

Beide Befehle funktionieren gleich:

  • Wählen Sie die gewünschten Skizzenelemente aus und bestätigen Sie diese.
  • Wählen Sie eine Tiefe und eine Richtung.

Tipp: Eine Skizze kann auch über mehrere
tangential verbundene Flächen abgewickelt werden.
Dies ist Hilfreich beim Erstellen einer 3D-Kurve.

 

 

 

Beispiel 2:
Geknickte Teile

Befehl: Projiziert, Normal – senkrechte(r) Ausschnitt/ Ausprägung

 

Auf einem Wellblech soll ebenfalls Logo und Schrift
als 3D-Formelement dargestellt werden.
Beim Blick auf das Blech soll das Logo und die Schrift
gut lesbar sein, auch wenn die Schrift durch die vielen
Unebenheiten wesentlich länger werden muss.
Der Befehl “Skizze aufwickeln”, würde hier die Schrift
nur in ihrer originalen Form aufwickeln.

Der Befehl “Projiziert” funktioniert wie ein Tageslichtprojektor.

Parallel zum Blech wird eine Ebene erstellt, diese dient
als Projektor Ebene. (Sie kann auf direkt auf dem Bauteil aufliegen.)

Auf die Ebene werden wieder Skizzenelemente erstellt.

 

 

Nun wird der “Projiziert” Befehl im Reiter “Flächenmodellierung” benutzt:

  • Es kann wieder die “Gesamte Skizze” ausgewählt werden und bestätigt werden.
  • Als nächsten sollen die Flächen ausgewählt werden, auf denen dir Projektion
    erfolgen soll. Dies ist per Kette möglich und muss ebenfalls bestätigt werden.
  • Zum Schluss fehlt noch die Projektionsrichtung.

 

 

Von der Projektionsebene betrachtet stimmen beide Skizzen
miteinander überein. Die original Skizze kann nun ausgeblendet werden.

Nutzen Sie nun die Befehle “Normal – senkrechte(r) Ausschnitt/ Ausprägung”
wie im ersten Beispiel beschrieben.

 

 

Hinweis: Alle Befehle, die eine Projektion erstellen oder weiterverarbeiten,
können je nach Rechner etwas länger brauchen, da die Berechnung komplexer ist.

Tipp: Falls Sie eine Fehlermeldung “Ungültige Teilfläche” bekommen, versuchen Sie die
Kontur etwas zu verschieben, da die momentane Position des Formelementes
eventuell mit einem Bestehenden in Konflikt steht.

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Wie bekommen “Nicht grafische Bauteile” eine zur Stückliste verknüpfte Textblase?

 

Aufgabe:

Sie haben eine Baugruppe, die “nicht grafische Bauteile” wie Fett, Farbe oder Öl enthält.
Sie möchten, dass diese Positionen nicht nur in der Stückliste vorkommen, sondern
auch Textblasen mit zur Stückliste verknüpften Positionsnummern haben.

 

Workaround:

Da ein “nicht grafisches Bauteil”, wie der Name schon sagt, grafisch nicht verfügbar ist,
findest die Stückliste auch kein Objekt, an dem es die Textblase anhängen kann.

Erstellen Sie in Ihren “nicht grafischen Bauteilen” eine winzig kleine Ausprägung
(z.B. ein Würfel mit den Kantenlängen 0,001). Diese ist dann in der Baugruppe
und in der Zeichnung nicht wirklich sichtbar, es wird jedoch eine verknüpfte Textblase
an diesen Punkt angehängt.

 

Tipp:

Wie man “Nicht grafische Teile” definiert steht hier.

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Workaround: Wie erstellt man einen gedrehten Ausschnitt entlang eines Zylinders?

Problem:

Sie benötigen eine gedrehten Ausschnitt, der sich auf einem Zylinder entlang bewegt,
wie der eines Schwenkbolzens. In der Fertigung würde sich ein Fräser entlang einer Welle
bewegen, während die Welle sich dreht.

 

Lösung:

Die Funktion “geführter Ausschnitt mit vorhandenen Formelementen” gibt es in Solid Edge noch nicht.
Dafür haben wir einen Workaround entwickelt, der dem nahe kommt.

 

  • Erstellen Sie einen Zylinder mit D=50mm; L=100mm

  • Nun benötigen wir eine aufgewickelte Skizze, die den Pfad der Bewegung beschreibt.
    Erstellen Sie dazu eine Skizze auf einer tangierenden Ebene.

  • Zeichnen Sie eine schräge Linie, die in der Mitte des Ausschnittes beginnt.
    Die Länge in Y=50mm. Die Länge für den Abrollbereich muss berechnet werden.
    Sie können dies von Hand tun, oder mit der Variablentabelle steuern.
    In unserem Beispiel soll die Welle sich 90° bewegen. (Formel=D_Zylinder * Pi *90 / 360)

  •  Wickeln Sie nun die Skizze auf die Fläche auf.
    (Reiter Flächenmodellierung – Gruppe Kurven – Skizze aufwickeln)

  • Erstellen Sie über die Ebene der Basis einen Ausschnitt d=20mm
    Dies ist der Fräser, der in das Bauteil eintaucht.
    (Der Mittelpunkt muss identisch mit dem Startpunkt der Kurve sein)

  • Blenden Sie die gerade Skizze aus.
  • Dieses Formelement sollte nun eigentlich entlang dieser Linie weitergeführt werden
    und sich dabei zur Fläche ausrichten. Der einzige Befehl, der dies annähernd kann,
    ist Muster entlang einer Kurve. – Wählen Sie den Befehl und den Ausschnitt als Vorkommnis.- Anzahl der Elemente ist 40.- Die aufgewickelte Skizze der Pfad.- Der Ankerpunkt, ist der Startpunkt der Kurve
    beim Ausschnitt und die Richtung geht entlang der Kurve.- Als Standard ist die Option Linear eingestellt. Stellen Sie um auf “Komplett (von Fläche)”
    und identifizieren Sie die Außenfläche. Danach richten sich die Formelemente
    korrekt der Fläche aus.

 

  • Als Ergebnis bekommen Sie eine Fläche die der Wirklichkeit sehr nahe kommt.
    Sie können dies testen indem Sie eine Winkelebene auf 45° legen und in der Mitte
    einen d=20mm Kreis einzeichnen. Die Kontur wird passen.Bei der Zeichnungsableitung können Sie die einzelnen “Treppen” mit “Kante ausblenden”
    herauslöschen.

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Wie funktioniert das Steuerrad?

Das Steuerrad ab ST6:

SteuerradST6

Das Steuerrad von ST2 bis ST5:

Das Steuerrad wird sowohl in der synchronen Konstruktion, als auch in der ASM-Umgebung zum Verschieben von Teilen verwendet.

Beschreibung:

Bewegung an Geometrie oder Bauteilen durchführen:

Steuerrad umpositionieren oder umstellen:

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Workaround zu einer komplexen Fugennaht

In unserem Beispiel sehen Sie 3 Profile.
2 L-Profile auf Gehrung geschnitten und
1 Vierkantprofil, dass von unten eingesetzt wurde.

Die Bauteile sollen mit Solid Edge verschweißt werden.
Dabei soll der Befehl “Fugennaht” verwendet werden.

 

Das Ergebnis soll so aussehen:

Schritt 1:

  • Bereiten Sie die Kanten mit entsprechenden Fasen vor.

 

Schritt 2:

  • Definieren Sie die Baugruppe über den Reiter “Extras” als Schweißkonstruktion.
  • Gehen Sie auf die Registerkarte “Formelemente” und wählen Sie Fugennaht.
  • Definieren Sie die Optionen und klicken sie auf OK.
  • Wählen Sie die hintere Fläche des Vierkantprofils (1) und bestätigen Sie.
  • Wählen Sie die angeschrägte Fläche vom zweiten Teil (2).
  • Gehen Sie in “Abmaß bestimmen” (3) und ändern Sie beide Enden auf “Fläche.
    (Dadurch wird die Nahtfläche bis zu den beiden Endflächen weitergezogen.)

 

 

Schritt 3:

  • Als nächstes wird die angrenzende Fase erzeugt.
  • Wählen Sie den Befehl Fugennaht und klicken Sie die obere Fläche des Vierkantprofils an und bestätigen dies. (1)
  • Wählen Sie die schräge Fläche des zweiten Teils, bestätigen Sie. (2)
  • Wählen Sie den ersten Menüpunkt erneut (3). Geben Sie für (4+5) und (6+7) die obere und untere Kante an. Bestätigen Sie jeweils.
  • Ändern Sie noch wie bei der ersten Fase das Abmaß an beiden Enden auf “Fläche (8).

 

 

Schritt 4:

  • Erstellen Sie das gleiche auf der Gegenseite.

Schritt 5:

  • Im letzten Schritt erstellen wir die Fase oben.
  • Wählen Sie wieder Fugennaht und wählen Sie für die Basisfläche die linke und für die Zielfläche die rechte Seite aus.
    (1+2) Bestätigen Sie dies jeweils.
  • Automatisch wechseln Sie in die erweiterten Eigenschaften der Zielfläche. Geben Sie hier die obere und untere Kante an.
    (3+4; 5+6) Bestätigen Sie dies jeweils!
  • Wechseln Sie auf das Button Startfläche (7) und machen Sie das gleiche für die obere und untere Startkante
    (8+9; 10+11). Bestätigen Sie auch hier jeweils.
  • Ändern Sie wie in den oberen Schritten das Abmaß auf “Fläche”.

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Wann und wie funktioniert “Kopie speichern unter”?

Wenn Sie ein Part geöffnet haben, erscheint “Kopie speichern unter” ausgegraut.

Diese Funktion ist nur aktiv, wenn Sie das Part über ein ASM betreten, also
die Part-Datei im ASM vor Ort bearbeiten.

Sinn dabei ist eine Part-Datei unter einem anderen Namen abzuspeichern, ohne
das Teil in der ASM-Struktur auszutauschen.

Beispiel:

Variante mit “Speichern unter”:

“Teil 1.par” wird im ASM bearbeitet.
Über “speichern unter” wird das Teil als “Teil 2.par2 abgespeichert.
Im ASM wird automatisch “Teil 1.par” mit “Teil 2.par” ersetzt.

Variante mit “Kopie speichern unter”:

“Teil 1.par” wird im ASM bearbeitet.
Über “Kopie speichern unter” wird das Teil als “Teil 2.par2 abgespeichert.
Im ASM  bleibt “Teil 1.par” erhalten.

 

Hinweis: Auch bei komplexen Strukturen, in denen Teile auf der oberen Ebene auch in UnterASMs verbaut wurde gilt dieses Prinzip. Jedes identische Teil in der Struktur, wird bei “Speichern unter” gegen das Neue ausgetauscht. Bei “Kopie speichern unter” bleibt die Struktur erhalten und Teile können gezielt einzeln ausgetauscht werden.

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